Psychotherapie München Adrian Weigl

Ist Psychotherapie jetzt das Richtige für mich?

Psychische Krankheiten sind sehr häufig. Einer großen bundesweiten Studie zufolge (Jacobi et al., 2014, 2016), konnte bei 27,8 % der Bevölkerung innerhalb der letzten 12 Monate mindestens eine psychische Störung diagnostiziert werden! So litten in diesem Zeitraum etwa eine von zwölf Personen an einer Depression und etwa zwei von dreizehn Personen an einer Angststörung.

Rein statistisch ist also gut möglich, dass Sie im Laufe Ihres Lebens einmal damit konfrontiert werden. Ob Psychotherapie bei mir für Sie jetzt das Richtige ist, hängt ab von Ihren aktuellen Rahmenbedingungen, von Ihrer Bereitschaft und natürlich von Ihrem konkreten Anliegen.

Rahmenbedingungen

Psychotherapie braucht Regelmäßigkeit, Aufmerksamkeit und Zeit. Schließlich wollen wir fest eingefahrene Muster des Erlebens, Entscheidens und Verhaltens verändern. Das geht nicht nebenbei, sondern Sie brauchen genug Zeit, um pünktlich und regelmäßig Termine in etwa wöchentlichem Abstand wahrzunehmen.

Darüber hinaus sollten Sie jeden Tag ein bisschen Zeit für Ihre Selbst-Therapie im Alltag vorsehen. Außerdem ist es günstig, wenn Sie gerade „den Rücken frei haben“, was Ihre

Lebenssituation und (finanzielle) Sicherheit angeht: Wenn Sie umziehen, heiraten, ein Unternehmen gründen oder sonst sehr gebunden sind, ist vermutlich nicht der beste Zeitpunkt, um tiefgreifende Veränderungen anzugehen.

Eine Akuttherapie in Notfällen ist natürlich immer möglich, aber vermutlich würden wir dann auf eine Stabilisierung für den Moment abzielen und die eigentliche Therapie auf später verschieben.

Bereitschaft

Albert Einstein wird das Zitat zugeschrieben, dass es die Definition von Wahnsinn sei, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. Wenn Sie eine Verhaltenstherapie machen, brauchen wir Ihre grundsätzliche Bereitschaft, neues Verhalten auszuprobieren und neue Erfahrungen zu machen.

Das gilt nicht nur für die Therapiestunde, sondern vor allem auch für Ihren Alltag. Zwischen den Terminen wird es

entscheidend sein, sich gezielt zu beobachten und besprochene Aufgaben auszuführen.

Während der Sitzung sollten Sie grundsätzlich bereit sein, das eigene Denken, Empfinden und Handeln zu hinterfragen und sich aktiv einzubringen, statt sich „behandeln“ zu lassen. Ich brauche Ihre Hilfe, um Ihnen zu helfen!

Psychotherapie München Adrian Weigl

Anliegen

Hier sind einige Beispiele für Anliegen, bei denen Psychotherapie helfen kann. Viele dieser Zustände erleben wir alle einmal im Alltag – wenn Sie sich in einer Aussage wiederfinden, bedeutet das also nicht, dass Sie die entsprechende Krankheit haben.

Falls dieser Zustand aber länger andauert und Ihnen oder anderen Menschen Leid bereitet, könnte eine Abklärung ratsam sein. Diese Liste ersetzt auf keinen Fall einen sorgfältigen diagnostischen Prozess.

  • „Ich fühle mich schon eine ganze Weile lang niedergeschlagen, traurig und hoffnungslos.“ (Depression, Dysthymia)
  • „Ich habe/hatte eine Phase, wo ich über mehrere Tage hinweg ständig überragend gut gelaunt war, aber auch schnell reizbar und impulsiv.“ ((Hypo-)Manie, Bipolare Störung)
  • „Ich fühle mich durch die Arbeit ausgelaugt und frustriert, werde den Mitmenschen gegenüber zynisch und gleichgültig und erreiche immer weniger.“ (Burnout)
  • „Ich bekomme manchmal aus heiterem Himmel große Angst oder mir wird ganz unwohl.“ (Panikstörung)
  • „Wenn ich in Situationen bin, in denen ich keine Hilfe bekommen kann, erlebe ich große Angst oder vermeide die Situation von vornherein, z. B. wenn ich in einer Schlange stehe, alleine weit reise oder in einer Menschenmenge, öffentlichen Verkehrsmitteln oder engen Räumen bin.“ (Agoraphobie)
  • „Ich fürchte mich sehr vor bestimmten Dingen (Tiere, Blut, Spritzen etc.) oder Umständen (Höhe, Autofahren, Enge etc.) und versuche, sie zu vermeiden.“ (Spezifische Phobie)
  • „Ich fühle mich sehr ängstlich und mache mir große Sorgen, wenn mich andere Menschen beobachten oder beurteilen könnten, z. B. wenn ich neue Leute treffe, in der Öffentlichkeit esse oder eine Präsentation halten muss.“ (Soziale Phobie)
  • „Ich mache mir die meiste Zeit des Tages über große Sorgen über die verschiedensten Alltagsangelegenheiten und kriege diese Sorgen nicht unter Kontrolle.“ (Generalisierte Angststörung)
  • „Ich habe etwas Schlimmes erlebt (selbst oder beobachtend) und seitdem holt es mich immer wieder ein. Ich vermeide Dinge, die mich daran erinnern, sehe mich und die Welt anders und stehe ständig unter Strom.“ (akute bzw. posttraumatische Belastungsstörung)
  • „Im letzten halben Jahr gab es eine wichtige Veränderung in meinem Leben und irgendwie komme ich damit nicht zurecht, bin z. B. niedergeschlagen, ängstlich und überfordert.“ (Anpassungsstörung)
  • „Mir drängen sich immer wieder störende Gedanken oder Impulse auf, gegen die ich mich nicht wehren kann. Ich muss z. B. in Gedanken Zahlen oder Begriffe wiederholen oder ständig daran denken, dass ich etwas ganz Schlimmes tun könnte.“ (Zwangsgedanken)
  • „Ich muss immer wieder dieselben Dinge tun, damit es mir besser geht oder damit nichts Schlimmes passiert. Beispielsweise etwas waschen, zählen, kontrollieren oder ordnen.“ (Zwangshandlungen)
  • „Manche Leute halten mich vielleicht für zu dünn, aber ich fände es schlimm, dick zu sein. Wie viel ich von mir halte, hängt stark von meinem Körper ab und deshalb beschäftige ich mich viel mit den Themen Essen, Gewicht und Figur.“ (Anorexie)
  • „Ich erlebe immer wieder Ess-Attacken, bei denen ich die Kontrolle verliere und viel mehr esse, als es andere Leute in dieser Situation würden.“ (Binge-Eating-Störung) „Ich habe aber meine Strategien, um das dann wieder auszugleichen.“ (Bulimie)
  • „Ich leider sehr darunter, dass ich jetzt schon länger nicht erholsam schlafe. Sei es, dass ich lange nicht einschlafe, nicht durchschlafe, früh aufwache oder mich einfach nicht erholt fühle.“ (Insomnie)
  • „Ich leide sehr darunter, dass ich eigentlich genug schlafe und trotzdem oft sehr lange brauche, um wach zu werden, sodass ich manchmal den ganzen Tag über müde bin“ (Hypersomnie)
  • „An meinem Körper gibt es Bereiche, die ich für einen starken Makel oder ein Defizit halte und mit denen ich mich mehr beschäftige als ich möchte oder normal finde.“ (Körperdysmorphe Störung)
  • „Ich leide schon länger unter körperlichen Beschwerden, die mich im Alltag stark beeinträchtigen, für die die Medizin aber keine Erklärung findet, obwohl ich viel Zeit darauf verwendet habe, sie abklären zu lassen.“ (Somatische Belastungsstörung)
  • „Ich bin davon überzeugt, eine schwere Krankheit zu haben und es beruhigt mich auch nicht, wenn die Ärzte sagen, das sei nicht der Fall.“ (Krankheitsangststörung)
  • „Ich nehme immer wieder bestimmte Stoffe zu mir (z. B. Alkohol, Nikotin, Medikamente, illegale Substanzen), weil ich ein unüberwindbares Verlangen und ggf. sogar körperliche Probleme erlebe, wenn ich diese Stoffe länger nicht nehme. Dabei verliere ich manchmal geradezu die Kontrolle, sodass ich andere Interessen vernachlässige und weiter konsumiere, obwohl es für mich Nachteile hat.“ (stoffgebundene Sucht; bitte beachten Sie, dass eine Psychotherapie nur möglich und sinnvoll ist, wenn Sie aktuell abstinent sind – beispielsweise durch einen Klinikaufenthalt – oder realistischerweise in den ersten zehn Sitzungen werden können)
  • „Es gibt bestimmte Verhaltensweisen, die mein Leben stark bestimmten (z. B. Glücksspiel, Beschäftigung mit Smartphone, Internet oder Computer, Shopping, Arbeiten, Sport, Sex/Pornographie). Ich denke viel daran; mir geht es nicht gut, wenn ich länger nicht dazu komme und eigentlich verwende ich auch mehr Zeit darauf als gut für mich wäre. Ich kann es aber trotzdem nicht ändern.“ (Verhaltenssucht)
  • „Ich lasse mich leicht ablenken und es fällt mir schwer, aufmerksam zu sein. Außerdem bin ich oft unruhig und kann mich schlecht gedulden, herumsitzen und abwarten. Das geht soweit, dass es mir Probleme in Beziehung, Studium/Ausbildung oder Beruf macht.“ (ADHS)
  • „Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich in den meisten Lebensbereichen anders bin als die anderen (z. B. anhänglicher, gewissenhafter, einzelgängerischer, misstrauischer, kritischer, selbstbewusster, selbstkritischer, sensibler, sprunghafter, ausdrucksstärker oder abenteuerlustiger). Ich sehe mich, die Welt und andere Menschen anders, habe andere emotionale Reaktionen und erlebe zwischenmenschlich immer wieder die gleichen unerfreulichen Geschichten.“ (Persönlichkeitsstörung)
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