Psychotherapie Bücher Adrian Weigl

Zum Psychotherapeuten oder zum Psychiater?

WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN PSYCHOLOGE, PSYCHOTHERAPEUT UND PSYCHIATER?

Auf dem „Psycho-Markt“ sind Sie mit zahlreichen ähnlich klingenden Begriffen konfrontiert. Lassen Sie uns zunächst klären, was sich dahinter verbirgt. So können Sie besser entscheiden, welche Form von Unterstützung bei welcher Person für Sie gerade geeignet ist. Zur Einordnung: Ich bin Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut und Coach.

  • Psycholog(inn)en sind Personen, die das Fach Psychologie studiert haben. Es handelt sich also um Akademiker, die sich mit der Wissenschaft vom menschlichen Wahrnehmen, Erleben und Verhalten beschäftigen. Egal, ob sie sich dabei auf klinische Psychologie spezialisiert haben oder auf Sport-, Werbe-, Wirtschafts- oder einen anderen Anwendungsbereich der Psychologie. Eine Qualifikation zur Behandlung von psychischen Erkrankungen kann also bei Psycholog(inn)en nicht ohne Weiteres vorausgesetzt werden.
  • Psychotherapeut(inn)en haben in einer Zusatzausbildung einen Heilberuf erlernt. Um in Deutschland Psychotherapie unter dieser Bezeichnung ausüben zu dürfen, muss man nach dem Psychologiestudium (Psychologischer Psychotherapeut) oder dem Medizinstudium (Ärztlicher Psychotherapeut) noch eine umfangreiche Zusatzausbildung von mindestens drei bis sechs Jahren absolvieren. Daneben gibt es noch den Heilpraktiker für Psychotherapie. Für diesen Titel bestehen wesentlich niedrigere Ausbildungsanforderungen und sie dürfen zwar „Psychotherapie“ anbieten, sich jedoch nicht als „Psychotherapeut(in)“ bezeichnen. Mit gesetzlichen Kassen können sie grundsätzlich nicht abrechnen.
  • Bei Psychiater(inne)n handelt es sich um Fachärzte bzw. -ärztinnen. Also um Personen, die nach einem Medizinstudium noch eine spezielle Zusatzausbildung absolviert haben – genauso wie der Augenarzt oder die Orthopädin. In dieser Aufzählung sind sie die einzigen, die Psychopharmaka wie beispielsweise Antidepressiva verschreiben dürfen. Das ist Psycholog(inn)en nicht gestattet, weil dafür auch alle möglichen Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt werden müssen. Und das ist Teil der medizinischen, nicht aber der psychologischen Ausbildung.
  • Die Bezeichnung Coach ist gesetzlich nicht geregelt. Verschiedene Verbände haben ihre eigenen Definitionen von Coaching und vergeben Zertifikate, die ein gewisses Maß an Qualitätssicherung darstellen (z. B. der Deutsche Bundesverband Coaching oder die International Coach Federation). Ganz allgemein ist mit diesem Begriff jedoch jemand gemeint, der Personen oder Teams individualisiert dabei unterstützt, ihr Potenzial besser auszuschöpfen und bestimmte Ziele zu erreichen.
    Weil die Ansätze und Hintergründe so enorm vielfältig sind, sollte man sich im Einzelfall durchaus aufzeigen lassen, wie ein bestimmter Coach helfen möchte und was ihn oder sie dazu qualifiziert. In meinem Fall finden Sie Antworten dazu auf den Seiten Über mich und Coaching.
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